Bořeň (Borschen) ist eine Felskuppe hoch über dem Tal des Flusses Bílina (Bilin), im unteren Teil teilweise waldbewachsen . Der Gipfel liegt auf 539 m ü. M. Bořeň (Borschen) ist ein markantes Wahrzeichen der Stadt Bílina (Bilin), aber auch des gesamten Böhmischen Mittelgebirges, seine charakteristische Silhouette ist schon von Weitem zu sehen (z. B. aus Saaz), von Nordwesten gesehen erinnert er an einen liegenden Löwen. Bořeň (Boschen) ist die größte oberflächliche Phonolith-Formation in Mitteleuropa. An seinen Felshängen wachsen zahlreiche geschützte Pflanzenarten, z. B. das Goldgelbe Steinkraut, die Alpen-Aster, die Nacktstängelige Schwertlilie, der Rasen-Steinbrech, die Wiesen-Küchenschelle, die Pfingst-Nelke, die Echte Schlüsselblume oder der Echte Seidelbast. An den gegenüberliegenden Südhängen des Berges Kaňkov wächst das Frühlings-Adonisröschen. Unter anderem nistet hier auch der Uhu. Neben gewöhnlichen Vogelarten wurden hier auch 22 besonders geschützte Arten gesichtet. Außerdem kommt hier auch die Grüne Kröte oder die Schlingnatter. Ein Teilgebiet von Bořeň (Borschen) wurde 1977 zum Nationalen Naturreservat erklärt. Durch das Reservat führt aus Bílina (Bilin) bis zum Gipfel, von dem aus sich eine Rundumaussicht in alle Himmelsrichtungen eröffnet, ein Lehrpfad, der 1996 von den Studenten des Gymnasiums von Bílina (Bilin) errichtetet wurde. Der Pfad startet am Kurgelände Kyselka in Bílina (Bilin) und führt durch das Nationale Naturreservat Bořeň (Borschen) bis zum Gipfel des gleichnamigen Berges. Unterwegs trifft man auf zwölf Informationstafeln, die die geologische Entwicklung sowie die Flora und Fauna des Gebietes zeigen.
Aus Kletterersicht ist Bořeň (Borschen) eines der bedeutendsten Nicht-Sandsteingebiete in Tschechien. Der Phonolithfelsen ist in den meisten Sektoren fest und hart und bietet vielfältige Möglichkeiten zum Wand-, Spalt- und Kaminklettern. Die hohen Wände, insbesondere im Norden, bieten Möglichkeiten zu verschieden langen Aufstiegen mit Gebirgscharakter. Die ersten Kletterer waren auf Bořeň (Borschen) Anfang des 20. Jahrhundert, Näheres ist nicht überliefert. Zu den ersten bekannten „Erstkletterer-Namen“ gehören Gregor und Berthold aus dem Alpin-Club Saaz, nach denen z. B. die Felsformationen Bertholds Finger und Gregors Kamin benannt wurden. Im Süden befindet sich die Felsformation Ďáblova kazatelna (Teufelskanzel), im Osten der Kamenný vodopád (Steinerner Wasserfall), im Norden der Polední kámen (Mittagsstein) und im Westen Biskupská stolice (Bischofsstuhl)oder die Varhany (Orgel). Bereits im Jahr 1917 war die Errichtung einer Wanderhütte angedacht, die am Fuße des Berges Bořeň (Borschen) stehen sollte. In 1925 wurde sie vom Biliner Gebirgsverein für 500 österreichische Kronen gebaut. Die feierliche Eröffnung der Borschener Hütte erfolgte 1928 und zu diesem Anlass wurde auch die Wirtschaft in Betrieb genommen.
Die Hütte Bořeň (Borschen) fungiert heute als Restaurant mit Pension. Bořeň (Borschen) war in der Vergangenheit ein beliebtes Ziel von Schönheitsliebhabern und Romantikern. Der berühmte deutsche Dichter J. W. Goethe besuchte den Berg sogar mehrmals und erfasste seine Eindrücke in einem Skizzenheft. Auch der große Naturforscher Alexander von Humboldt notierte in seinem Tagebuch, dass er von der Aussicht und der Schönheit dieses Ortes begeistert war. Der Bořeň (Borschen) ist auch mit einigen Legenden verbunden, zu den bekanntesten gehört die Legende über die Borschener Hexe.