Der Hussitenhauptmann und tapferer Kämpfer und Krieger der Hussitenzeit
Jakoubek von Vřesovice ließ irgendwann nach 1426 auf einem steilen
Basaltfelsen (565 m ü. M.) eine Burg errichten. Zu dieser Zeit entstanden neue Burgen
nur sporadisch und meist handelte es sich, wie im Fall von Oltářík (Woltarschik), um unzugängliche
Adlerhorste auf hohen, allein stehenden Hügeln. Den ganzen Gipfel des
Basaltkegels, der nicht viel Platz für eine Burg bot,
nahm ein trapezförmiger Wohnturm mit zwei abgerundeten Ecken ein. Die
extreme Situierung der Burg auf einem markanten Hügel war die Reaktion auf die vernichtende
Wirkung der Artillerie, die sich während der Hussitenkriege zeigte.
Noch zu Lebzeiten von Jakoubek (er starb 1462) wechselte die Burg den
Besitzer und kam in die Hände des Johann von Polensko. In den sechziger Jahren des
15. Jahrhunderts kamen die Herren von Hasenburg in den Besitz von Oltářík (Woltarschik), danach wurde die Burg allerdings wieder zum Eigentum der Herren von Vřesovice. Weil die Burg eine rein militärische Aufgabe hatte, wurde
sie nur während der Kämpfe genutzt, in Friedenszeiten hatte niemand
Lust, in solcher Höhe und auf einem unbequem engen Raum zu wohnen.
Deshalb wurde die Burg verlassen und galt ab 1544 als wüst und leer.
Oltařík (Woltarschik) ist das ganze Jahr über frei zugänglich und bietet eine herrliche Aussicht auf
die umliegenden Gipfel des Böhmischen Mittelgebirges, das Erzgebirge und weit in das Elbland
und das Egertal hinein. Der Name der Burg (Oltařík - dt. kleiner Altar) hat offensichtlich einen symbolischen Hintergrund, genauso wie
es bei anderen Burgen aus dieser Zeit der Fall ist (Tábor - Feldlager, Kalich - Kelch, Panna - Jungfrau, Sion).