Hradišťany (Radelstein) ist der zweithöchste Gipfel des Böhmischen Mittelgebirges. Der Ort ist schon wegen seiner archäologischen Funde interessant. Auf dem unweit gelegenen Berg Hradišťany (Radelstein) findet man die Reste eines Burgwalls aus der Knovízer Kultur des 8. - 9. Jahrhunderts vor Chr. Der Burgwall besteht aus Basaltsteinblöcken. Die mächtigsten erhaltenen Abschnitte sind gerade auf der Nordseite in Richtung Mukov (Mukow) zu finden. Die Burgstätte war in der La-Tène-Kultur durch Kelten und im frühen Mittelalter durch Slawen besiedelt.
Das obere Stockwerk, das eine flache Ebene bildet, besteht aus Resten vom Olivinbasalt. Heute findet man hier auf einer Höhe von 733 - 752 m ü. M. das Naturschutzreservat Hradišťanská louka (Radelstein-Wiese). Das Schutzgebiet wurde hier 1952 ausgerufen, noch davor war hier ein privates Naturreservat der Lobkowiczer. Der Schutz bezieht sich auf die typische Bergwiesenflora mit reichhaltigem Vorkommen an Knabenkräutern. Aus verschiedenen Gründen, z. B. durch die falsche Bewirtschaftung, die Emissionen aus der nahen Fabrik Ledvice usw., sind die ursprünglich geschützten Arten fast vollständig verschwunden und die Artenvielfalt wurde insgesamt erheblich reduziert. Das wichtigste Schutzziel wurde dann zugunsten des kritisch bedrohten Orangeroten Greiskrauts (Tephroseris aurantiaca) geändert, das hier jedoch in den letzten Jahren gar nicht mehr gefunden wurde. Derzeit plant man seine künstliche Anpflanzung.
An interessanten Pflanzenarten findet man hier bis heute die Trollblume (Trollius altissimus), die Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera humilis), das Weiße Fingerkraut (Potentilla alba), die Verschiedenblättrige Platterbse (Lathyrus heterophyllus) sowie den Amethyst-Schwingel (Festuca ametystina). Das Schutzgebiet umfasst keine Waldbestände. Die umliegenden, die Wiese umschließenden Wälder sind leider durch Emissionen schwer beschädigt, alle Fichtenbestände mussten abgeholzt werden oder es stehen nur noch Baumstümpfe da, genauso wie zum Beispiel im Erzgebirge, wie an dem steilen Hang in Richtung Hetovský mlýn zu sehen ist. Es ist auf jeden Fall ein deprimierender Anblick.
Durch die Neupflanzung von Laubbäumen hat sich die Waldzusammensetzung in den oberen Bereichen von Hradišťany (Radelstein) verändert und das Schutzgebiet wurde vor allem vom Nordwesten freigelegt. Die zoologischen Aspekte sind angesichts des Hauptschutzziels nicht entscheidend, vor kurzem sind die Ergebnisse einer Untersuchung der hiesigen Weichtierfauna publiziert worden.