Für die Liebhaber der Romantik und der Märchen hält Jirkov (Görkau) eine große Attraktion in Gestalt des Schlosses Červený hrádek (Rothenhaus) bereit. Ursprünglich stand an seiner Stelle eine Burg namens Borek, die um das Jahr 1415 entstand und seitdem mit dem älteren Jirkov die gemeinsame Geschichte teilte. Die junge Burg wurde durch hussitische Feldzüge beinahe zerstört. In den 20er Jahren des 15. Jahrhunderts wurde sie instandgesetzt, neu gedeckt, wobei ihre Fassade einen roten Anstrich erhielt. Damals erlangte sie auch ihren neuen Namen - Červený hrádek (Rothenhaus). Über zwei Jahrhunderte prosperierten die Burg und das Dominium, bis ihnen der Widerstand gegen die Rekatholisierung im Laufe des Dreißigjährigen Krieges Verderben brachten. In den Jahren 1655 – 1675 ließ Jan Adam Hrzán von Harasov auf der Ruine das vierflügelige Gebäude des Barockschlosses errichten, wobei in den weiteren Jahrzehnten in der Gestaltung der Gemächer fortgefahren wurde. Am bemerkenswertesten ist der Rittersaal. Das Schloss entwickelte sich insbesondere in der Zeit der Rottenhans, die den herrschaftlichen Besitz im Jahr 1766 kauften. Besonders Heinrich Franz Graf von Rottenhan hob die Herrschaft auf ein wirtschaftlich hohes Niveau. Damals wurde die Schlosskapelle erweitert und eine Bibliothek errichtet, wobei die Vorderfront hergerichtet und ein Englischer Park angelegt wurden. im Jahr 1945 wurde das Schloss Červený hrádek verstaatlicht, zur Konfiszierung trug auch ein Ereignis im August 1938 bei, als sich hier zur Verhandlung der Gesandte der britischen Regierung und der Führer der Sudetendeutschen Konrad Henlein trafen. In den weiteren Jahrzehnten wurde das Schloss durch staatliche Organisationen genutzt. Das verwahrloste Schloss erlangte Jirkov im Jahr 1996 in sein Eigentum. Die Renovierung des Objektes dauerte ein ganzes weiteres Jahrzehnt. Seit September 2006 hat hier die staatlich subventionierte Kultur-, Bildungs- und Informationseinrichtung (KBIE) Jirkov ihren Sitz, die Organisator zahlreicher traditioneller Kulturveranstaltungen im Areal des Schlosses sowie auch in der Stadt ist. Die KBIE gewährleistet den Betrieb des Schlosses mit seiner Besichtigungstrasse, dem Restaurant mit einer Weinstube, einem Hotel und einer Schulungseinrichtung. Auf dem Schloss werden standesamtliche wie auch kirchliche Trauungen im Rittersaal, in der Kapelle oder unter freiem Himmel durchgeführt.