Unser Ausgangspunkt ist Děčín (Tetschen) – die am niedrigsten gelegene Stadt in der Tschechischen Republik, die vor mehr als 1000 Jahren gegründet wurde. Wegen seiner Lage wird Děčín das Tor Nordböhmens genannt. Auf einem Felsausläufer über dem Zusammenfluss der Elbe und des Polzen (Ploučnice) ragt das Schloss empor, das an der Stelle der ursprünglichen Burg der Přemysliden erbaut wurde. Erhalten geblieben ist hier die sog. Lange Fahrt (Dlouhá jízda) – ein 10 m breiter, 292 m langer Weg, der zu beiden Seiten von einer 7,5 m hohen Mauer gesäumt wird und eine besondere Lösung der Zufahrt zum Schloss darstellte. Im 17. Jahrhundert wurde auch der Rosengarten angelegt, die Loretto-Kapelle und das Spital erbaut. Die typische Dominante der Stadt ist neben dem Schloss die Tyrš-Brücke über die Elbe. Es handelt sich um eine Stahlbrücke auf den ursprünglichen Steinpfeilern, die die früheren Kettenbrücke aus dem Jahre 1855 ersetzte. Ein Denkmal ist auch die Steinbrücke über den Polzen (Ploučnice), die mit den Statuen des Hl. Veit, des Hl. Wenzel und des Hl. Johann von Nepomuk geschmückt ist. Von der Wegscheide Děčín – Tyršův most (Tyrš-Brücke) beginnen wir gleich zu Beginn mit einer starken Steigung auf der Straße in Richtung des Berges Červený vrch. Unsere Aufmerksamkeit erregt gewiss die Schäferwand (Pastýřská stěna). Es handelt sich um einen Felsenblick oberhalb der Tyrš-Brücke mit dem weithin sichtbaren Gebäude eines Restaurants (erbaut im Jahr 1905 in Nachahmung einer Burg). Nach etwa 500 m wird die Steigung etwas mäßiger und bleiben auf der Straße, die sich unterhalb der Schäferwand dahinwindet. Sobald wir wieder in den bebauten Teil kommen und es bergab geht, biegen wir nach rechts auf die rote Markierung ab, die die Straße kreuzt. Nach der steilen Talfahrt zum Teich folgt noch ein kurzer, jedoch sehr steiler Anstieg. Diesen ganzen dramatischen Abschnitt haben wir nach ungefähr 2 km hinter uns gebracht. In die Gemeinde Sněžník (Schneeberg) gelangen wir nach ungefähr 9 km langgezogener Steigung zumeist durch den Wald, eine Weile auf dem Waldpfad und anschließend auf der Straße.
Vom Bergdörfchen Sněžník fahren wir endlich leicht bergab zur Grenzbaude, wo wir in Richtung Děčínský Sněžník (Tetschner Schneeberg, auch Hoher Schneeberg) abbiegen. Allmählich fahren wir bergauf und am Ende des Hügels erwartet uns wieder ein Konditionstest. Wenn wir vorbei an den Felsblöcken an den Rand des Tafelberges kommen, bemerken wir vielleicht links den Wanderpfad zur Dresdener Aussicht. Auf dem Gipfel des Berges fahren wir bereits durch ein leicht gegliedertes Gelände, durch eine Landschaft, die an die „Verlorene Welt“ aus dem Buch von Sir Arthur Conan Doyle erinnert. Wir gelangen zum steinernen Aussichtsturm und zum Restaurant, wo wir uns eine Erholung und eine Erfrischung verdient haben. Der Děčínský Sněžník (Tetschner Schneeberg, auch Hoher Schneeberg) ist ein mächtiger Sandsteintafelberg und vom Aussichtsturm (erbaut im Jahr 1864, 30 m hoch) besteht ein hervorragender Ausblick auf die Böhmische und Sächsische Schweiz, das Lausitzer Gebirge, das Böhmische Mittelgebirge sowie auf das Erzgebirge. Auf dem Rückweg von der Grenzbaude fahren wir bergab, vor bei am stilvollen Hotel Švýcarský dům (Schweizer Haus), und verlassen die Gemeinde. Bei der Bushaltestelle unweit des Eulentors (Soví brána) biegen wir mit dem Radwanderweg Nr. 23 scharf nach rechts in Richtung Děčín ab. Während der gemütlichen Abfahrt kommen wir an der Abzweigung zum Hotel Kristin Hrádek (ursprünglich ein Jagdschlösschen) vorbei und nach einer Weile auch an der Abzweigung zum Wolfssee (Vlčí jezírko) (Erfrischungsmöglichkeit) vorbei. An der 1. Wegkreuzung biegen wir nach links in Richtung des Hotels Maxičky ab und fahren vorbei am, von Bäumen verdeckten Naturfreibad über das Holzfällerdorf. Die kürzere Steigung in den Bodenbacher Wald (Podmokelský les) wird von einer Abfahrt durch ein tiefes Tal zum Lehmischbach (Dolnožlebský potok) abgelöst. Beim kleinen See mit einem hölzernen Rastplatz und der Wegscheide biegen wir vom befestigten Weg auf einen steinigen Waldpfad ab. Das Tal des Lehmischbaches (Dolnožlebský potok) verwandelt sich zunehmend in einen tiefen felsigen Canyon, wobei die abschließende Schussfahrt das Blut in Wallung bringt und auch bei erfahrenen Mountainbikern die Bremsen prüft. Während der aufregenden Talfahrt nach Dolní Žleb (Niedergrund) faszinieren uns die mächtigen kompakten Sandsteinwände am anderen Ufer der Elbe. In kleinen Dorf fahren wir unterhalb der Gleise und knüpfen an den Radwanderweg Nr. 2 von Bad Schandau nach Děčín an. Wer will, kann zum ehemaligen Grenzübergang Schöna – Hřensko (hier ist mit 115 m der niedrigste Punkt Böhmens) hin- und zurückfahren. Unterwegs können wir das Hotel Belvédère auf dem Gipfel eines der Felsmassive, den Děčíner Turm oder die Riesentöpfe (Obří hrnce) bei der Mündung der Dürrkamnitz (Suchá Kamenice) in dies Elbe sehen. Auf dem Rückweg von Dolní Žleb (Niedergrund) fahren wir vorbei an der Statue des Hl. Adalbert (Vojtěch) und wieder verzaubern uns bis Děčín die mächtigen Sandsteinfelsen (Gamsspitze/Kamzičí hrot, Rosenkeule/Růžová palice, Rudolfstein/Rudolfův kámen usw.). Die kleine Straße in der Siedlung Čertova Voda (Tschirte), über die wir fuhren, biegt unterhalb der Gleise rechts ab, während unser Radwanderweg immer noch geradeaus führt. Auf einem gestreuten Weg, der hinter Horní Žleb (Obergrund) wieder an die Straße anbindet, fahren wir zurück zur Tyrš-Brücke in Děčín. Insgesamt 49 km.