Ausgangspunkt ist das malerische Städtchen Osek (Ossegg) mit der markanten Dominante in Gestalt des romanischen Zisterzienserklosters aus dem Jahre 1196. Die bewegte Geschichte des eng mit dem Kloster verknüpften Städtchens von zahlreichen Feldzügen gekennzeichnet, die mit einer Plünderung und Brandschatzung endeten. Ungeachtet aller Missgunst des Schicksals zeigen sich heute die Altstadt und auch das Kloster in voller Schönheit und darüber hinaus können wir das Kloster im Rahmen eines einstündigen Rundgangs mit Kommentar besichtigen.
Von der Wegscheide Osek (Ossegg) - Marktplatz, Kloster brechen wir, der roten und blauen Markierung folgend, in Richtung "Unter der Burg Osek” 2,5 km auf. Am Rande der Gemeinde stoßen wir auf die Gedenkstätte der Nelson-Katastrophe, die zum nationalen Kulturdenkmal erklärt wurde. An der Informationstafel des Lehrpfades (weiter nur LP) erfahren wir, dass das Denkmal dem Gedenken an die 144 Opfer des Grubenunglücks im Stollen Nelson III vom 3. Januar 1934 gewidmet ist. Von der Gedenkstätte gehen wir eine Weile auf einem Pfad durch den Wald, anschließend knüpfen wir an die Straße an und wandern langsam bergauf durch das Tal des Ossegger Baches über die Altstadt Osek (Ossegg) zur Wehscheide Unter der Burg Osek (Ossegg). Unsere rote Markierung und auch der LP biegen hier nach rechts einen steilen Hügel hinauf zur Burg Osek (Ossegg) ab. Die
Ruine der Burg Osek (Ossegg) – Rýzmburk (Riesenburg) liegt links vom Wegweiser hinter dem Innenhof eines Bauwerkes verborgen, an dem wir vorbei müssen. Es handelt sich um eine der ausgedehntesten Burgruinen in Böhmen. Die Burg wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts gegründet und ab dem 16. Jahrhundert, bereits im Besitz der Lobkowitz, war sie verlassen und verödete. Der große zylindrische Turm im unteren Teil ist seit der Sanierung im 19. Jahrhundert fast in seiner ursprünglichen Höhe erhalten. Die Ruine ist frei zugänglich, allerdings nur auf eigene Gefahr.
Von der Burg aus steigen wir kurz auf, und sobald wir an den Waldweg anschließen, biegen wir links von der roten Markierung ab und umgehen den Hügel mit der Burgruine zur Wegscheide Nad Osekem (Über Ossegg). Von dort können wir einen Abstecher zum 200 m entfernten Lehrpfad – Vrása machen. Nach kurzem, aber steilem Anstieg, zuweilen mit Ausblick auf den großen zylindrischen Turm der Burg Osek (Ossegg) stoßen wir im Wald links der Informationstafel auf das geschützte Felsgebilde -. Vrása. Die senkrechte Felswand, die etwa 8 m hoch und ungefähr 25 m breit ist, mit markanter liegender Faltenbildung im kristallinen Schiefer ist ein Zeugnis der der im Erzgebirge verlaufenden paläozoischen Prozesse.
Auf dem Rückweg geht es ab der Wegscheide Nad Osekem (Oberhalb von Ossegg) allmählich bergab durch den uralten Buchenwald auf dem Lehrpfad in Richtung Felsenstadt „Salesiova výšina“ 5,5 km. Der Lehrpfad führt uns in eine tiefe Schlucht, in der zwei Bäche zusammenfließen. Hier ist auch der Eingang zu einem ehemaligen Stollen und der 8. Rastpunkt des Lehrpfades - Überwinterungsort der Fledermäuse. Weiter geht es überwiegend am Hang bergab, oberhalb des Ossegger Baches (Osecký potok) und der Straße, auf der wir zu Beginn zur Burg aufgestiegen. Nachdem wir den Wald bei der Bergstation des Skiliftes verlassen, öffnet sich uns ein schöner Ausblick auf das Städtchen Osek (Ossegg). Der schöne Aussichtspunkt ermöglicht uns, den Blick in die malerische vorerzgebirgische Landschaft in Richtung auf das Ossegger Kloster, das auch Perle des Erzgebirges genannt wird, zu genießen.
Bald darauf stoßen wir im Wald auf einen verborgenen Felsen, bei dem uns die 5. Station des Lehrpfades - Erzgebirgischer Bruch erläutert, dass es sich um eine Pultscholle einer Neigung von 60 – 70° handelt. Sie zeigt die Gleitfläche des Erzgebirgischs Bruches, die die Tertiärsedimente vom Kristallinikum trennt und demonstriert uns so den Bruch der Erdkruste, an welchem entlang ein Teil der Senke absank und die Scholle des Erzgebirges angehoben wurde. Hinter der Straße von Loučná nach Osek überrascht uns nahe der Wegscheide Salesiova výšina eine einzigartige Quarzitfelsenstadt, um die ein Lehrpfad herumführt. Der Standort ist auch unter dem paläontologischen Aspekt interessant, da wir hier zahlreiche Abdrücke von Kernen und Schalen von Muscheln der Familie Unio finden können. Der Lehrpfad bringt uns dann vorbei am Osecký rybník (Ossegger Teich) (Freibad) zurück zum Marktplatz.
Insgesamt 10,5 km.