Von Mezní Louka aus geht es an einer Wanderweggabelung über den rot markierten Wanderpfad und den Lehrpfad in Richtung des 6 km entfernten „Pravčická brána“ (Prebischtor). Mezní Louka ist eine bedeutende Wanderwegkreuzung und einer der zwei Ausgangspunkte zu dem Lehrpfad in Richtung des Pravčická brána (Prebischtor). Ursprünglich stand hier ein Forsthaus und ab 1892 dann ein Kurgebäude, das mit der Zeit zu einem Hotel umgebaut wurde.
Gleich zu Beginn müssen wir einen kleineren Höhenunterschied überwinden und nach knapp 1 km Steigung können wir rechterhand die ersten Felsmassive sehen. Weiter geht es auf einem schmalen Pfad, der uns nach kurzer Zeit bis zum Rand eines tiefen, beiderseits von weiteren Sandsteinfelsen gesäumten Tals führt. Wir gehen durch eine einzigartige, riesige Felsenstadt vorbei an der Flügelwand (Křídelní stěna), am Beckstein (Pevnost) und am Großen Prebischkegel (Velký Pravčický kužel). Auf der meist besuchten Rundtour durch die Böhmische Schweiz wurden in den 70. Jahren des 20. Jahrhunderts Informationsschilder aufgestellt und somit die Grundlage für den ursprünglichen Lehrpfad der Freundschaft zwischen der ČSSR und der DDR geschaffen. Die Nationalparkverwaltung ließ auf dem Gabriela-Pfad 2006 einen Aussichtspunkt auf den Grund Pravčický důl errichten und sorgte auch für die Erneuerung der zerstörten Informationstafeln. Von der Weggabelung Pod Pravčickou bránou (Unter dem Prebischtor) aus sind es zu unserem Ziel noch etwa 300 m bergauf. In der unmittelbaren Nähe der größten Sandsteinbrücke Europas gibt es seit 1833 das Restaurant Sokolí hnízdo (Falkenhorst). Von dem Ausflugsschlösschen im alpinen Baustil blieb bis heute ein stilvolles Restaurant mit der Original-Verzierung der Fachwerkwände und -decken erhalten. Im ersten Stock des Gebäudes ist das einzige Museum des Nationalparks Böhmische Schweiz untergebracht, wo man sich Fotografien, die Flora und Fauna, sowie die Volksarchitektur, Vedutenmalereien, eine geologische Übersichtskarte sowie einige Volkshandwerk-Exponate anschauen kann. Nach der Bezahlung des Eintrittsgeldes ist uns weiter ermöglicht, das 21 m hohe und 30 m breite Felsenfenster zu besichtigen und gleich von den drei Aussichtspunkten auf den umliegenden Felsen die Mächtigkeit der Wände des Prebischtals und die Einzigartigkeit des Felsentores zu bewundern. Danach geht es zurück zu der Weggabelung Pod Pravčickou bránou (Unter dem Prebischtor) und von hier aus bergab auf dem rot markierten Wanderpfad an der Abzweigung zu der Jeskyně Českých bratří (Höhle der Böhmischen Brüder) vorbei. Die Höhle entstand durch die Tiefenverwitterung des Gesteins entlang der Spalten der Höhenlinien und war in den Zeiten nach der Schlacht auf dem Weißen Berg vermutlich ein Zufluchtsort für Exulanten. Bis zur Weggabelung Tři prameny (Drei Quellen) geht es weiter auf einem Pfad an vielfältigen Felsformationen und Abzweigungen in geheimnisvolle Felslabyrinthe vorbei. Der nachfolgende, 1,5 km lange Abschnitt zum Hotel Klepáč führt schon auf der Straße. Weit in der Ferne hinter dem Hotel Klepáč liegt an der Elbe die Grenzgemeinde Hřensko (Herrnskretschen), die mit 115 m ü. M. als der tiefstgelegene Ort Böhmens gilt. Dank der touristischen Attraktivität der Umgebung des Städtchens und des Grenzübergangs finden wir hier ein vielfältiges Spektrum von Restaurants, Hotels oder kleinen Souvenirläden. Uns führt die Rundwanderung jedoch zur Wegscheide Am Hotel Klepáč, wo wir die Brücke überqueren und uns nach links auf gelber Markierung in den Felsencanyon des Flusses Kamnitz (Kamenice) begeben. Weiter geht es etwa 2 km zuerst auf dem linken und dann auf dem rechten Ufer der Kamnitz (Kamenice) unter den Felsvorsprüngen mit drei Tunneln bis zu einem Wehr. Über dem Wehr, an der Weggabelung Tichá soutěska-převoz na loďkách (Stille Klamm-Bootsüberfahrt) findet man den unteren Prahmhafen. Gegen eine Gebühr bringt uns der Fährmann durch den attraktivsten Abschnitt der Klamm, wo die steilen Felswände direkt ins Wasser fallen und somit eine Fußdurchquerung unmöglich machen. Das Übersetzen in den Booten wird von einem witzigen Kommentar der Fährleute begleitet, die uns auf die einzelnen Erscheinungen auf den Felsen der Klamm (z.B. Felsenfamilie oder Wächter) einschließlich der „Böhmischen Niagarafälle“ – eines künstlichen Wasserfalls, aufmerksam machen. Von der Umsteigestation, wo man sich auch erfrischen kann, geht es weiter auf dem gelb markierten Wanderpfad entlang des Flusses bis zu der Weggabelung Mezní můstek (Grenzbrücke). Dann überqueren wir die Brücke über die Kamnitz (Kamenice) und steigen die steile Treppe nach Mezná (Stimmersdorf) hoch. An einigen Pensionen und dem Hotel Hubertus vorbei geht es dann in Richtung Mezní Louka (Rainwiese). Noch bevor wir zum Ausgangspunkt zurückkehren, eröffnet sich uns eine herrliche Aussicht auf das Prebischtor. Insgesamt 13,5 km.