Nach der Besichtigung der schönen Umgebung der Kirche St. Peter und Paul in Růžová (Rosendorf) geht es auf dem gelb markierten Wanderpfad an Landhäusern vorbei in Richtung Kamenická stráň (Kamnitzleiten). Nach knapp einem Kilometer biegen wir auf einen Feldweg ab, wo der Lehrpfad beginnt. Entlang der Strecke sind einige Informationstafeln installiert. Der Weg führt durch eine offene Landschaft, in der sich der Růžovský vrch (Rosenberg) in seiner vollen Schönheit zeigt und die umliegenden, nur halb so hohen Erhebungen klar nur die zweite Geige spielen. Nach einiger Zeit betreten wir die Wälder des Růžovský vrch (Rosenberg) und gehen auf einem befestigten Weg am Fuß dieses markanten Wahrzeichens entlang. An der Abzweigung zum „Růžák“ (Rosenberg) kann man auf der Informationstafel Interessantes über die geologische Entstehung des Berges sowie seine Fauna und Flora lesen. Wir verlassen den gelb markierten Wanderpfad und kommen zu einem getarnten Leichtbunker, an dem eine Informationstafel mit der Skizze des Bunkers und der Beschreibung der vorkrieglichen Befestigungslinie steht.
Weiter geht es auf dem blau markierten Wanderpfad und wir nähern uns langsam den größten Attraktionen auf unserer Wanderung. Dann steigen wir durch einen duftenden Wald in das Tal der Kamnitz ab, bis zu dem Flusslauf mit dem wohl romantischsten Eck der Region. Wir gelangen wir zu einer kleinen Brücke, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut wurde. Es handelt sich um den ersten Stahlbetonbau auf dem Gebiet des ehemaligen Österreich-Ungarns. Ein Stück von der Brücke entfernt erhebt sich die 180 Jahre alte "Königsfichte" mit einer Höhe um 27 m. Hinter ihr erstreckt sich eine malerische von Wäldern umgebene Wiese mit Felsblöcken. Wir genießen kurz die Kraft des magischen Ortes und gehen dann glückselig weiter zu der nahegelegenen Dolský mlýn (Grundmühle).
Unterwegs passieren wir eine im Fels eingemeißelte Treppe und zwei kleine Holzbrücken. Wir treten aus dem Schatten des Waldes und unsere Blicke gewöhnen sich allmählich an die sonnenüberstrahlten steinernen Reste der einstigen Mühle. Uns umgibt eine geheimnisvolle Stille, die nur hier und dort durch das Rauschen der Kamnitz und den Gesang der Vögel unterbrochen wird. Hier also wurde der Märchenfilm von der hochnäsigen Prinzessin gedreht. Es rücken Szenen des Volkmärchens in Erinnerung und wir begeben uns weiter, um diesen romantischen Ort näher zu erkunden. Vor vielen Jahren hatte die Grundmühle (Dolský mlýn) eine wichtige Stellung unter den Mühlen in der Gegend. In ihrer Nachbarschaft standen einst eine Bäckerei und eine Brennerei. Später diente sie als Ausflugsgaststätte bei der Talstation des Kahnverkehrs des südlichen Teils der Windischkamnitzer Klamm (Srbskokamenická soutěska).
Nach gründlicher Erkundung aller Ecken und Winkel und einer kleinen Brotzeit geht es auf dem gelb markierten Wanderpfad weiter über den alten Mühlenweg, wo uns eine Tafel über die Entstehung der Sandsteinfelsen in der Umgebung informiert. Dann steigen wir bis zu der Abzweigung zu dem Aussichtspunkt Kamenická vyhlídka (Kamnitzer Aussicht) hoch. Unsere Ungeduld siegt und schon schieben wir zum ca. 300 m entfernten Aussichtspunkt. Die imposante und luftige Aussicht ist überwältigend und hinterlässt ein mulmiges Gefühl im Magen, Wir genießen die felsige Umgebung mit dem begleitenden Plätschern des Flüsschens Kamnitz (Kamenice) und dem Flattern der Windes. Das Geschehen um uns lässt uns die Hitzemüdigkeit für kurze Zeit vergessen.
Nach dieser aufregenden Einlage kehren wir zur Abzweigung zurück und setzen den Weg in die Siedlung Kamenická Stráň fort. Nach dem Verlassen des Waldes führt der Weg an malerischen Landhäusern mit gepflegten Grünflächen vorbei und dann kurz auch auf der Straße. Der letzte Abschnitt der Strecke führt durch herrliche Wälder bis zu dem Berg Pastevní vrch (Hutberg), wo sich die Landschaft öffnet. Nun sind wir an dem höchsten Punkt unserer Wanderung angelangt, mit Aussichten in die herrliche Landschaft um Růžová (Rosendorf) herum. Angenehm müde und bereichert um interessante Erlebnisse und neue Erkenntnisse über die nahegelegene Gemeinde Růžová (Rosendorf) steigen wir den Berg herunter
Insgesamt 12,5 km.