Unseren Ausflug beginnen wir in der Gemeinde Nová Ves (Neudörfl), deren Existenz bereits im Jahr 1345 belegt ist. Wir finden hier eine steinerne Martersäule vom Beginn des 18. Jahrhunderts und am östlichen Rande ein Kreuz aus der Zeit um das Jahr 1700. Wir wandern von der Wanderwegscheide Nová Ves/Neudörfl (Bahnstation) auf blauer Markierung in Richtung der Burgruine Hasištejn (Hassenstein).
Die Markierung führt uns vorbei an verstreuten Bauwerken bis an das Ende von Nová Ves, wo wir uns hinab in das Tal des Brunnersdorfer Baches (Prunéřovský potok) begeben. Sobald wir an die Wegscheide Pod Celnou (Unterhalb der Gemeinde Celná/Zollhaus) kommen, wo wir die Straße überqueren, können wir uns im hiesigen Restaurant erfrischen und uns ein Stück weiter das Wehr Myší díra (Mauseloch) ansehen. Uns erwartet nun der interessanteste Abschnitt dieses Ausfluges. Wir steigen unmittelbar entlang des Felsenbettes des sich wild dahinwälzenden Brunnersdofer Baches (Prunéřovský potok) hinab. Unterwegs kommen wir an zahlreichen Kaskaden und Stromschnellen vorbei und zu den Seiten erblicken wir mächtige Felsblöcke. An der Wegscheide mit gelber Markierung verlassen wir dieses bezaubernde Tal und beginnen den steilen Aufstieg durch den Wald auf den Hang über dem Tal. Auf dem Gipfel des Hügels gehen wir ein Stück über die Wiese und anschließend stiegen wir zur Burg Hasištejn (Hassenstein) hinab. Zuerst stoßen wir im Wald auf den vorgeschobenen Verteidigungsturm und unweit dahinter beim Parkplatz auf die erhaltene Ruine der gotischen Burg. Diese wurde aller Wahrscheinlichkeit nach um das Jahr 1320 erbaut. Ihre Blütezeit erlebte sie unter Bohuslav Hasištejnský von Lobkowitz, der sie wesentlich befestigte und erweiterte. Berühmt wurde sie durch ihre Bibliothek. Ab dem Jahre 1510 war sie verlassen, wobei sie allmählich verfiel. Erst im 19. Jahrhundert wurde sie von Emanuel Hirsch saniert, der hier ein Gasthaus einrichtete. Heute ist diese staatliche Burg der Öffentlichkeit in den Besuchszeiten zugänglich. Vom erhaltenen Turm besteht ein schöner Ausblick, wobei auch ein Teil der unterirdischen Räume zugänglich ist. Nach dem Brand der ursprünglichen Burggaststätte im Jahr 1976 haben wir heute die Möglichkeit, uns in den neuen bescheideneren Räumlichkeiten zu erfrischen. Etwa 200 m von der Burg befindet sich das Städtchen Místo (Platz) mit einer hübschen Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Im Städtchen und in seiner Umgebung befinden sich zahlreiche wertvolle Plastiken, die aus den untergegangenen Gemeinden, die den Braukohletagebauen weichen mussten, hierher gebracht wurden. Die älteste Martersäule und den Kreuzstein aus dem Jahre 1601 finden wir beim Parkplatz vor der Burg. Nach der Besichtigung der Burg und der Gemeinde kehren wir zur Wegscheide mit gelber Markierung im Tal des Brunnersdorfer Baches (Prunéřovský potok) zurück. Nunmehr begeben wir uns vom Tals aus zum gegenüberliegenden Felsgebilde, indem wir erneut steil nach oben bis nach Výsluní (Sonnenberg). Dieses malerische Städtchen mit erhaltenem schachbrettartigem Grundriss aus der Zeit der Renaissance befindet sich in der Erzgebirgischen Bergebene. In seiner Umgebung wurde früher Silber, Kupfer, Zinn und Blei gefördert. Von Výsluní (Sonnenberg) gehen wir auf einer kleinen Straße über die Siedlung Nové Domky (Neuhäuser) in den Pfarrwald (Farský les), wo wir an der verlassenen Bahnstation Výsluní (Sonnenberg) vorbeiwandern und gelangen zu einer Wegscheide. Wir biegen hier auf die rote Markierung ab und es erwarten uns 4 km auf befestigtem Wege beinahe in der Ebene bis zu unserem Ausgangspunkt. Den größten Teil des Weges wandern wir durch einen schönen Wald, das Ende gehört allerdings den Wiesen in der Umgebung von Nová Ves (Neudörfl). Insgesamt 16 km.