Die bedeutende, am Fuße des Erzgebirges liegende historische Stadt Chomutov (Komotau) entstand an der Kreuzung alter Handelsstraßen, die Prag mit Leipzig und Cheb (Eger) mit Ústí nad Labem (Aussig) verbanden. Im letzten Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem Industrie-Ballungsgebiet. In den letzten Jahrzehnten ist hier jedoch die Industrielle Produktion zurückgegangen und die Umweltbedingungen in der Stadt und der Umgebung haben sich erheblich gebessert. Die Stadt hat sich auf Erholungsaktivitäten konzentriert und errichtete in der Nähe des einmaligen Sees Kamencové jezero mit Heilwasser eine einzigartige Freizeitanlage, zu der auch der Podkrušnohorský Zoopark, ein Freilichtmuseum, mehrere Reitplätze und Weiden für seltene Rinderrassen sowie das Freibad an dem See Kamencové jezero gehören. Ein weiteres Erholungsgebiet entstand in dem wunderschönen Tal Bezručovo údolí (Bezruč-Tal).
Zu Beginn sehen wir uns den malerischen historischen Stadtkern an. Der Marktplatz im Stadtzentrum wurde bei der kürzlichen Renovierung fast in seine ursprüngliche historische Gestalt verwandelt. Das wertvollste Baudenkmal ist die frühgotische Kirche St. Katharina mit interessanten Deckenmalereien. Von der Einrichtung der Kirche ist heute aber gar nichts erhalten, den wertvollsten Teil, den Lobkowiczer Perlenaltar, haben die Herren von Lobkowicz zurückgekauft. An die Kirche grenzt das ehemalige Schloss an, das seit 1608 als Rathaus dient und heute auch die gotischen Ausstellung des Landkreismuseums beherbergt. Eine weitere Museumsausstellung findet man in dem ehemaligen Jesuitenkolleg. Der Marktplatz wird von Laubgängen und alten Stadthäusern gesäumt. Das interessanteste Gebäude ist dabei das historische Haus Nr. 9 mit einem Zellengewölbe, das als das Collin-Haus bekannt ist. Im Südosten wird der Platz durch die Kirche des Hl. Ignaz abgeschlossen, die über einen interessanten Innenraum und Altar verfügt. Die Mitte des Platzes ziert eine Dreifaltigkeitssäule aus dem Jahr 1697, unweit von hier kann man den an die Südfront der Kirche Mariä Himmelfahrt angrenzenden Stadtturm sehen. Der Umgang des Stadtturms ist zugänglich und bietet eine herrliche Aussicht auf die Stadt und ihre Umgebung. Unterwegs auf den 53 m hohen Turm überwindet man zuerst eine Wendeltreppe mit Zellengewölbe und sehen hier in die Wand eingesetzt den ursprünglich über dem Stadttor angebrachten Stadtwappen, danach geht es über eine Holztreppe weiter. In den einzelnen Stockwerken des Turms findet man Exponate zu der Entwicklung der Stadt, eine Glocke aus dem Jahr 1590 und ein Uhrwerk.
Mit einem angenehmen Gefühl verlassen wir den historischen Stadtkern und bereiten uns langsam auf die Gelände-Etappe unserer Wanderung, die uns in die schönen Laubwälder am Rand des Erzgebirgsbruchs führt. Wir fahren mit dem Auto weiter, zu Fuß müsste man etwa 3 km durch die Stadt an dem Stadttheater, dem See Kamencové jezero und dem Zoopark vorbei gehen. Wir parken in der Nähe der Kreuzung der Straßen Březový und Kamenný vrch. Am Hang an der Kreuzung befindet sich der Wegweiser Březenecká (Bushaltestelle), von hier aus geht es auf dem rot markierten Wanderpfad die Hänge hoch in die Wälder unter dem Berg Strážiště (in Richtung der Gabelung mit dem gelb markierten Wanderpfad Partyzán). Wir passieren die Gabelung mit dem gelb markierten Wanderpfad und gehen dann weiter am Fuße des Strážiště (Huttenberg) entlang Weiter geht es über Wiesen entlang der Waldgrenze. Hier sollte man kurz aufmerken. Die Befestigungen "Bunkry na Kočičáku" befinden sich nördlich des rot markierten Wanderpfads. Auf der Wiese in der Nähe des Baumbestands kann man eine erhaltene Befestigungslinie aus der Zeit der Ersten Republik entdecken. Zu sehen sind hier 3 renovierte und gepflegte Bunker mit Tarnanstrich und Stacheldraht, verschiedene Versperrungen, Schneisen und Schützengräben mit Maschinengewehrnesten. Die einzelnen Befestigungen sind etwa 100 m voneinander entfernt. Nach der Erkundung der Umgebung und einer kleinen Erfrischungspause verlassen wir diesen interessanten Ort.
Der rot markierte Wanderpfad führt uns zur Straße, an der ein Wegweiser mit gelber Markierung steht. Von hier aus gehen wir in die Richtung Březenecká 3,5 km. Nach einem kurzen Abstieg biegen wir von unserem Weg auf eine befestigte Straße ab, die zu dem Hotel mit einem Aussichtsturm auf dem Gipfel von Strážiště (Huttenberg) führt. Der Weg führt dann leicht bergab durch einen Buchenwald bis zu dem Gebäude mit dem Aussichtsturm. Der wird leider gerade renoviert (6/2008) deshalb gehen wir einen steileren Weg nach unten bis zum Auto, diesmal ohne die schöne Aussicht von dem Aussichtsturm auf die malerische Landschaft des Erzgebirges.
Insgesamt 7 km.