Der Mittelpunkt unseres Ausfluges ist das historische Städtchen Osek (Ossegg), dessen beeindruckende Dominante das ausgedehnte Zisterzienserkloster aus dem Jahr 1196 ist. Die heutige Barockgestalt erlangte das ursprünglich romanische Kloster in den Jahren 1712 - 1718. So entstand eine dreischiffige Basilika mit reicher Stuckverzierung, mit Fresken, mit schönem bildhauerischen Schmuck und mit Bildern, die das großartige Interieur abrunden. Im monumentalen Areal des Klosters wurde ein dreistufiger Terrassengarten angelegt, ergänzt durch Bassins mit Wasserspeiern, Fontänen mit mythologischen Frauengestalten und Vasen mit Reliefs, oder einen Sala terrena bei der Einfriedungsmauer. Alles zusammen, umrahmt von wertvollen Ziergehölzen, bildete einen bemerkenswerten landschaftlichen Komplex. Den hohen historischen Wert dieses Bauwerkes können wir im Rahmen einer einstündigen Besichtigung mit Kommentar bewundern.
Das malerische historische Zentrum rund um den Marktplatz bietet neben den historischen Gebäuden auch angenehme Orte zum Verweilen, wo wir über einer Tasse Kaffee unseren Gedanken nachhängen können. Sofern wir die Kinder während der Besichtigung des Klosters mit der Aussicht auf ein Eis besänftigen mussten, können wir gerade hier ihrer Naschsucht befriedigen. Von der Wegscheide Osek (Ossegg) - Marktplatz, Kloster begeben wir uns auf roter und blauer Markierung in Richtung “Osek (Ossegg, oberer Bahnhof)”. Am Rande der Gemeinde bei der Eisenbahn stoßen wir auf die Gedenkstätte der Nelson-Katastrophe, die zum Kulturdenkmal erklärt wurde. An der 1. Informationstafel des Lehrpfades (weiter nur LP) erfahren wir, dass das Denkmal dem Gedenken an die 144 Opfer des Grubenunglücks im Stollen Nelson III vom 3. Januar 1934 gewidmet ist. Von der Gedenkstätte richtet sich unsere Wanderung nach der Markierung des Lehrpfades „Přírodou a dějinami Oseka (Durch die Natur und Geschichte von Ossegg)“. Eine Weile kehren wir auf gleichem Wege zur Abzweigung zum Naturfreibad beim Ossegger Teich zurück. Das Areal des Autocampingplatzes und der Pension Horal bietet Freizeit- und Sportaktivitäten sowie insbesondere im Sommer auch verschiedene Kulturveranstaltungen. Das Naturfreibad und der Sportplatz, einschließlich eines Kinderspielplatzes im Areal des Zeltplatzes, kommen uns nach der Absolvierung dieses Ausfluges gelegen. Die zweite Station des Lehrpfades ist die „Manufaktur in Osek (Ossegg)“. Im historischen mehrgeschossigen Barockgebäude gründete bereits im Jahr 1697 der Abt des Ossegger Klosters, Benedikt Littwerich, die erste Manufaktur zur Herstellung von Strümpfen in den böhmischen Landen. Vom Rande des Städtchens gelangen wir wie durch einen Zauberstab in den Ossegger Wald, wo wir auf eine Versuchsfläche zum Schutze der Waldameisen stoßen (3. Rastpunkt des Lehrpfades). Anhand der Informationstafel können wir unsere Kinder über die wichtige Rolle der Nachfolger der „Ameise Ferdy“ aus der Familie formica belehren, die den Wald vor schädlichen Waldinsekten schützen. Das Ziel unserer Wanderung ist ein unter Schutz stehendes Naturdenkmal, das Felsgebilde Salesiova výšina (4. Station des Lehrpfades). Es handelt sich um eine geologische Besonderheit, die auch aus paläontologischer Sicht interessant ist. In der bemerkenswerten Quarzitfelsenstadt können sich nämlich die Kinder wie im Film „Die Reise in die Urzeit“ fühlen und hier in den Felsen die Abdrücke von Kernen und Schalen von Süßwassermuscheltieren entdecken. Die Einzigartigkeit dieses Standortes unterstreichen auch die alten Buchen, die aufgrund ihres Vorkommens auf Steinblöcken häufig bizarre Formen aufweisen. Nach der gründlichen Erkundung aller Ecken, Winkel und Labyrinthe des Felsenstädtchens müssen wir langsam, aber sicher den Heimweg antreten. Wir verfolgen zur Abwechslung die gelbe Markierung, die wir bereits früher mehrmals gekreuzt haben. Wir verlassen den Wald und vorbei an dem von Anglern umringten Ossegger Teich gelangen wir zum Naturfreibad und zum Autozeltplatz. Durch Entspannung am Wasser können wir diesen abenteuerlichen Ausflug zum Abschluss bringen. Insgesamt 6 km.