In Ostré (Neuland) treffen Sie wahrscheinlich von der Stadt Úštěk (Auscha) kommend ein. Gleich am Ortseingang der Gemeinde befindet sich zur linken Seite ein Abstellparkplatz sowie ein Wanderwegweiser. Hier kann man am besten parken, sodass wir den Weg bereits auf Schusters Rappen fortsetzen können. Die Schönheiten des Tals Hrádecký důl bringt uns die lokal markierte Wanderstrecke näher, die gerade hier ihren Anfang nimmt. Direkt im Gelände ist ihre Kennzeichnung beispielhaft, jedoch begingen ihre Schöpfer mehrere irreführende Fehler. Wir werden Ihnen jedoch im Weiteren alles beschreiben, sodass Sie keinerlei Befürchtungen haben müssen. Begeben wir uns also auf roter Markierung in Richtung des Dorfes. Wir wandern auf der Straße und passen auf die erste markante Linkskurve auf. In dieser Kurve biegen wir nicht gemeinsam mit der Straße ab, sondern setzen den Weg geradeaus auf einem Waldweg, vorbei am Zaum eines kleinen Hauses, bis in den nahen Wald fort. Dort erscheint bereits die Markierung an den Bäumen. Die Markierung führt uns problemlos auf dem Pfad weiter, der sich am Rande des Waldes und eines Feldes dahin windet (sofern Sie zum Wanderwegweiser im Zentrum der Gemeinde kommen, führt Sie dieser auf der Straße in Richtung Skalka, wo Sie allerdings keine Helfenburg finden, sodass Sie umkehren müssen).
Wenn Sie den richtigen Weg gefunden haben, erwartet Sie und Ihre Kinder ein abenteuerlicher Weg am Rande des Tals Hrádecký důl. Auf der rechten Seite befinden sich Sandsteinfelsgebilde, die die steilen Hänge des Tals säumen, das sich tief unter uns erstreckt. Nach einer Weile gelangen wir an einen sog. Felsaufschluss, von dem ein schöner Ausblick auf das bewaldete Tal mit der mächtigen Burg am Ende besteht. Ein solcher Ausblick ist eine ausgezeichnete Motivation für den weiteren Weg. Wir werden uns zwischen mächtigen Buchen und Kiefern durchschlagen und unter uns wird die Anzahl der Felsgebilde wundersamster Formen zunehmen. Dann gelangen wir zu einem weiteren Felsenblick, wo wir vor uns die Burg wie auf dem Präsentierteller haben. Allerdings sollten Sie nicht vergessen, das der Aussichtspunkt auf dem Felsen über eine Schlucht hinausragt! Wir gehen noch eine Weile am Rande des Tals Hrádecký důl entlang, wo ein Wanderrastpunkt an der Waldquelle Krásná studánka ist. Hier können Sie mit den Kindern eine Verschnaufpause einlegen. Falls Sie es jedoch nicht mehr erwarten können, die Burg zu sehen, gehen Sie ruhig weiter. Es genügt, 300 m auf den Felsausläufer aufzusteigen, und Sie sind dort. Dieser gesamte Abschnitt ist 3 km lang, nicht 1 km, wie es der Wegweiser anzeigt. Nunmehr liegt direkt vor uns die Helfenburg, deren Ruinen Maler und Grafiker des vergangenen Jahrhunderts zu immer neuen Skizzen und Bildern, die Bevölkerung der Umgebung zur Erschaffung der wundersamsten Sagen anregten, eine Burg, in deren Vergangenheit wohl ein jeder Besucher Einblick nehmen möchte. Eine Burg, die zu jenen gehört, denen auch die heutige unruhige Zeit den Zauber der Romantik nicht zu nehmen vermochte. Sie wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut und mit bis heute erhaltenen, mächtigen Mauern (12 m hoch und 200 m lang) und einem 30 m hohen Turm (nunmehr als Aussichtsturm dienend) versehen. Auch ein wesentlicher Teil der in den Sandsteinfelsen getriebenen Bauwerke ist gut erhalten, einschließlich des unterirdischen Teils und des 57 m tiefen Brunnens. Diese Burg ist das ganze Jahr über frei zugänglich und verhältnismäßig gut gesichert; dennoch geschieht das Betreten nur auf eigene Gefahr. Für Kinder ist ihre Besichtigung ein unglaubliches Abenteuer, jedoch sollten sie sich hier sicherheitshalber nicht ohne Aufsicht erwachsener Personen bewegen. Der Rückweg ist kurz. Wir steigen auf gelber Markierung zum Bach Hrádecký potok hinab, den wir an der Wegscheide Ptačí důl (Vogeltal) überqueren. Dort begeben wir uns nach rechts hügelaufwärts auf roter Markierung der lokalen Rundwanderstrecke. Die ersten 300 m geht es steil bergauf. Dann führt uns die Markierung zu einem bequemeren Rückungsweg, der uns bis zu unserem Abstellparkplatz bringt. Sofern Ihnen und den Kindern noch Kräfte übrig bleiben, können Sie sich zu Fuß oder mit dem Auto in die Ortsmitte von Ostré (Neuland) begeben, wo neben einer Erfrischung und Schaukeln auch mehrere erhaltene Bauwerke der Volksarchitektur auf Sie warten. Oberhalb des Dorfplatzes ist aus der Ferne eine Anhöhe namens Kostelíčky mit einer Gruppe dreier Kapellen von O. Broggio zu sehen. Eine knapp 200 m lange Steigung bringt Sie auf einem Pfad zu den Resten des Kreuzweges und barocker Sandsteinstatuen. Außerordentlich imposant ist die Treppe zu den Kapellen. Es handelt sich auch um einen Ort hervorragender Ausblicke auf das Böhmische Mittelgebirge, dem die dem Verfall preisgegebenen Barockbauten eine mystische Atmosphäre verleihen. Geeignet für Kinder im Schulalter. Insgesamt 5 km.