Zu aufregenden Ausblicken in den Turm - Louny (Laun)
Die Stadt Louny (Laun) mit einer reichen Geschichte liegt an der Eger und wird von den markanten Hügeln des Böhmischen Mittelgebirges gesäumt. Mit ritterlicher Erhabenheit schreitet man in die historische Altstadt von Westen her durch das mit dem Stadtwappen geschmückte Tor Žatecká brána (Saazer Tor). Von hier führen die steinernen Stadtmauern weg, die an diesen Stellen in gutem Zustand erhalten geblieben sind, auch mit zwei Geschützbollwerken. Die Stadtmauern erstrecken sich auch oberhalb und entlang der Eger auf der nördlichen Seite. Die Vielgliedrigkeit der Bauwerke und der umliegenden Landschaft kann man am besten vom Turm der riesigen St. Nikolaus-Kathedrale sehen, die die Dominante und der Stolz der Stadt ist. Die zur Überwindung der 186 Stufen aufgewendete Anstrengung lohnt sich, denn der Blick auf die Stadt mit der schönen Kulisse der spitz zulaufenden Gipfel ist imposant. Im Turm kann man auch eine hölzerne Christkrippe und die Wohnung des Turmwächters mit zeitgenössischen Fotografien besichtigen. Im zweiten Stock des Turms blieben Eichentruhen erhalten, in denen die Stadt die erworbenen Privilegien aufbewahrte. Im Innern der Kathedrale ist der monumentale Altar und die steinerne Predigerkanzel aus dem Jahre 1540 sehenswert. Äußerst bewundernswert sind auch die malerischen schmalen Gassen, die von gepflegten Bürgerhäusern mit instand gesetzter Fassade gesäumt werden. Der Stadtkern mit dem Marktplatz bietet zahlreiche solche Häuser von historischem Wert. Eines dieser Häuser ist das Haus der Sokols von Mor, dessen Giebel ein mächtiger Erker schmückt, wobei im Erdgeschoss ein gewölbter gotischer Saal erhalten geblieben ist. Das Museum bietet den Besuchern zwei ständige Ausstellungen mit historischem und naturwissenschaftlichem Thema der hiesigen Region. Eine weitere Sehenswürdigkeit von Louny (Laun) ist ein technisches Denkmal, und zwar die sog. Flutbrücke. Sie wurde während der Napoleonischen Kriege errichtet, als die Straße nach Leipzig gebaut wurde. Die Brücke hat 40 Bögen und diente zur Überwindung der häufig überschwemmten Felder zwischen Louny (Laun) und Dobroměřice. Einige hundert Meter rechts der Eger sind die schönen Jirásek-Mühlen im Stil der Neurenaissance zu sehen, die so den Schlusspunkt hinter unserem interessanten Aufenthalt in Louny setzen können. Auf den Spuren von Oldřich und Božena nach Peruc - Peruc (Perutz) Von Louny begeben wir uns 14 km in Richtung Osten zum Schloss Peruc (Perutz). Das Schloss befindet sich an der Stelle einer gotischen Feste, die bereits im 12. Jahrhundert erwähnt wurde. im Jahr 1673 kaufte Peruc (Perutz) Jan Jetřich von Ledebur, dessen Nachfahren hier bis zum Jahre 1798 siedelten. Unter den Ledeburs wurde in Peruc das Schloss erbaut. Heute ist das Schloss Bestandteil des abschüssigen E.-Filla-Platzes, wo wir auch die dominante Peter- und Paulskirche finden. Das Schloss selbst ist bislang nicht zugänglich, jedoch wurde im Jahr 1999 in seinem Flügel der Emil-Filla-Gedenksaal neu eröffnet, wo seine Werke ausgestellt sind. Dieser herausragende tschechische Maler, Grafiker und Bildhauer lebte und schuf in den Jahren 1947 - 1952 gerade im südlichen Flügel des Schlosses, der von einem schönen Park mit dem Museum des böhmischen Dorfes im sanierten Gebäude des ehemaligen Barockspeichers umgeben ist. Hier können wir alte Landmaschinen, verschiedenes Werkzeug, Geräte und Gegenstände, die seit Menschengedenken Bestandteil des Lebens auf dem böhmischen Lande waren, jedoch auch ein Puppentheater und eine alte Schulklasse sehen. Zwei Kilometer nördlich der blauen Markierung befindet sich inmitten des Waldes die einzigartige Aussicht Krásná (Čechova) vyhlídka, wo sich ein blick auf das unnachahmliche Böhmische Mittelgebirge öffnet. Hier entstanden neben schönen Bildern von E. Filla auch Verse aus der Feder des böhmischen Dichters Svatopluk Čech. Eine der bekanntesten Legenden ist die Geschichte des Fürsten Oldřich aus dem Geschlecht der Přemysliden und der schönen Wäscherin Božena. Jener Zeit und der legende können wir an der Božena-Quelle, die sich unter dem Schloss befindet, und bei der Oldřich-Eiche gedenken, unter der er sich mit Božena traf. Die Eiche erblicken wir auf dem Wege zur Schönen Aussicht, entlang der bereits erwähnten blauen Markierung.