Den Ausflug können wir im kleinen Dörfchen Ležky (Leschkau) beginnen. Dieses weicht vom Charakter der hiesigen Landschaft völlig ab, da es sich unter dem mächtigen Felsenkamm namens Kapucín (Kapuzinerhauberg) befindet. Der wiederum besteht aus mitunter bis zu 20 m hohen Granitfelsen, die zu turmartigen Gebilden zerklüftet sind. Das bekannteste und an eine menschliche Gestalt erinnernde Gebilde heißt eben Kapucín (Kapuziner). Auf dem Fahrrad direkt zu diesen bemerkenswerten Felsen zu gelangen, ist unmöglich. Allerdings können wir uns auf Waldpfaden zu Fuß auf den Weg zu ihnen machen, nunmehr auch mithilfe der lokalen Markierung.
Hinter der Gemeinde führt die sehr verkehrsreiche Straße Nr. E 48 entlang, die Karlovy Vary (Karlsbad) mit Prag verbindet, sodass wir uns bemühen, ihr schnellstmöglich auszuweichen. Hierzu kommt uns der Feldweg gelegen, der rechts, ein Stück hinter der Gemeinde Ležky (Leschkau), beginnt. Er führt uns an einem verlassenen Bauwerk vorbei zum Alberitzer Wald, wo er sich der Bahnstrecke anschließt und uns nach 2 km an den Ortseingang von Malměřice (Alberitz) bringt. Von hier setzen wir den Weg auf der Straße bis nach Blatno fort. Hier knüpfen wir beim Bahnhof an die rote Wandermarkierung an, die uns nach 9 km bis in die Gemeinde Petrohrad (Petersburg) führt.. Die rote Markierung führt ohne große Überhöhungen auf Feldwegen und Waldpfaden, was eine gute Gelegenheit ist, sich mit dieser Landschaft eingehender vertraut zu machen. Wir befinden uns bereits in einem Hügelland (Jesenická pahorkatina), das vielgliedriger und waldreicher als die nördlicheren Regionen um Žatec (Saaz) und Rakovníl (Rakonitz) ist.
Bei der Wegscheide mit der Bezeichnung V Nouzi (In der Not) können wir die rote Markierung verlassen und uns nach links auf den bequemeren Feldweg in die nahegelegene Gemeinde Stebno (Stöben) begeben. Hinter ihr setzen wir auf der kleinen Straße in Richtung Petrohrad (Petersburg) fort.. Wir fahren am Stöbener Teich vorbei, der gewiss unsere Aufmerksamkeit verdient. Seinen nördlichen Hang säumen markante Felsblöcke, die im überwiegenden Kiefern- und Eichenwald versteckt sind. Alles widerspiegelt sich dann an seiner ruhigen Oberfläche.
Zur Ruine der Burg Petršpurk (Petersburg) bringt uns die rote Markierung, die zu ihr von der kleinen Straße an einer uralten Eiche abbiegt. Die Umgebung der unscheinbaren Ruine der gotischen Burg ist vielleicht noch interessanter als sie selbst. Wir finden hier viele Felsblöcke und uralte Eichen. Allerdings ist dieser Weg schwierig zu befahren, sodass es angebracht ist, das Fahrrad hin und wieder zu schieben. Im Jahre 1651 wurden durch die Czernins aus den Ruinen der Burg eine runde Barockkapelle errichtet, die heute das markanteste Bauwerk im Areal ist. Bei ihr sind eingestürzte alte Keller zu sehen. Bei den romantischen Umbauten im 19. Jahrhundert wurden die Reste der Burg vor allem durch die Schaffung einer künstlichen Ruine im höchsten Punkt der Baustelle beschädigt.
Nach der Besichtigung der Ruine gelangen wir mittels kurzer, jedoch steiler Abfahrt hinunter in die Gemeinde Petrohrad (Petersburg), an deren Rande ein schmucker Schlosskomplex mit einem Park erbaut wurde. Das Schloss hat den Grundriss eines Hufeisens, wo jeder Flügel in einem anderen Stil erbaut wurde. Gegenwärtig ist es für die Öffentlichkeit gesperrt und dient als psychiatrische Heilanstalt. Besichtigen können wir den Schlossgarten.
Von Petrohrad (Petersburg) kehren wir in das Land der Hopfenfelder und Bauerngehöfte zurück, indem wir auf der Straße bis in die Gemeinde Mukoděly (Mokotil) fahren. Von hier begeben wir uns auf der Straße durch das Tal des Goldbaches (Blšanka) zurück in die Gemeinde Ležky (Leschkau). Nun nimmt die Landschaft bereits den Charakter eines ausgesprochenen Hopfenanbaugebietes an, sodass wir über Hopfenfelder fahren und an zahlreichen Hopfenpflückern vorbeikommen. All jenen, die die Arbeitseinsätze bei der Hopfenernte miterlebt haben, erklingt im Herzen gewiss die nostalgische Saite.
Insgesamt 22 km. (einschließlich des Abstechers zur Burg)